Geschichte
Geschichte
Den nicht nachgewiesenen Angaben nach ließen Wladikas aus Letiny (dt. Lettin) die Kirche Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts erbauen. Das Pfarrhaus Letiny wurde zum ersten Mal 1358 schriftlich erwähnt. Im Laufe der Hussitenkriege wurde die Kirche zum Teil niedergerissen, Anfang des Dreißigjährigen Krieges wurde das Pfarrhaus niedergebrannt und auch die kirchliche Verwaltung erlosch. 1682 wurde Letiny zum Eigentum der Ritter aus Grünthal, zu Beginn des 18. Jahrhunderts zum Eigentum des Grafengeschlechts Morzin und unter der Herrschaft vom Geschlecht Morzin kam es 1766 zum Wiederbeleben der Parochie, derer erster Pfarrer Karel Jan Koutecký war.
Eine der bedeutendsten kirchlichen Persönlichkeiten, die das Amt des Pfarrers in Letiny ausübte, war Pater Josef Ondřej Lindauer. Nach seinem Dienst in Letiny in den Jahren 1812 - 1817 wurde er zum Dekan in Přeštice bestimmt, danach zum Erzdekan in Plzeň (dt. Pilsen) und letztendlich wurde er zum Bischof in České Budějovice (dt. Böhmisch Budweis) ernannt. Neben der ganzen Reihe der Pfarrer und Administratoren, die in Letiny tätig waren, darf man Petr Durchánek, den freigebigen Mäzen der Kirche in Letiny, nicht vergessen, der sich um die 1886 angebrachte Orgel verdient machte.
Praktisch die ganze erste Hälfte des letzten Jahrhunderts ist in der Geschichte der Pfarrgemeinde Letiny mit dem Namen des Paters Josef Soldát verbunden, der in seinem Posten von 1908 bis 1948 verblieb. Anlässlich des 700. Jubiläums der Kirche Letiny ließ er die Kirche 1935 sanieren.
Kurz nach 1948 begann für die katholische Kirche und alle frei denkenden Menschen eine unglaublich schwere Ära mit unseligen Folgen. In den 70er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, als die Repression des Regimes gegenüber der katholische Kirche im Vergleich zu den Fünfzigern wesentlich nachließ, kam es endlich zur gesamten Sanierung der Kirche, die sich zu der Zeit in sehr verwüstetem Zustand befand. Bei dieser Gelegenheit wurde bestätigt, nicht nur das Presbyterium sondern auch das Kirchenschiff sind ursprünglich gotisch.
Renovierung
Derzeit macht die Kirche wieder eine umfassende Renovierung durch, die vom Verein des Hl. Prokop in Letiny in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Denkmalinstitut mit Beihilfe der Sponsoren und verschiedener Zuschuss-Programme unterstützt wird. Eine große Hilfe stellt auch Piotr Marek, Pfarrer in Blovice (dt. Blowitz) und Administrator in Letiny, dar.
Die derzeitige Renovierung setzt das Ziel, alle Teile des Mobiliars, die in der Vergangenheit zerstört oder gestohlen wurden, wie zum Beispiel Kanzel, Beichtstuhl, Statuetten und Verzierungen, in die Kirche zurückzugeben. Eine Renovierung der Freskomalereien ist auch geplant.
Bei der Renovierung werden traditionelle handwerkliche Vorgehensweisen verwendet, die dabei helfen, das ursprüngliche Gepräge der Kirche zu bewahren, jedoch auch modernste Technologien finden hier ihren Platz, wie zum Beispiel beheizte Polsterbänke der Firma Applycon, die in Zusammenarbeit mit der Firma LUKR an deren Renovierung teilnimmt.
Auf diesem Weg danken wir, der Verein des Hl. Prokop, allen gebefreudigen Spendern, Sponsoren und unseren Anhängern, ohne deren Unterstützung die Renovierung der Kirche unmöglich wäre.
Gegenwart
Die Pfarrkirche des Hl. Prokop in Letiny gehört bereits seit acht Jahrhunderten zur Dominante der Gemeinde. Der Verein des Hl. Prokop setzt sich als Ziel, der Kirche, in der sich in der Vergangenheit Kulturelles, Gesellschaftliches und Geistliches abspielte, nach ihrer Rekonstruktion ihre ursprüngliche frühere Funktion des zentralen Punktes der Gemeinde zurückzuverleihen.
Die Katholiken glauben, ihre Kirche ist ein Ort, an dem die Erde mit dem Himmel zusammentrifft. Man begegnet hier Gott. Und endlich begegnet man hier auch Menschen, um seinen Glauben teilen zu können. Die Vereinsmitglieder hoffen, dass es ihr dank ihrer Bestrebungen gelungen wird, mitzuteilen, einigermaßen tiefer mitzuteilen: Mitzuteilen vom Schicksal des Ortes, an den unsere eigene Familiengeschichte anknüpft, und sich auch zur Mitverantwortlichkeit für seine Schicksale zu bekennen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob man Gläubig oder Atheist ist.
Neben einem wieder belebten Ort des Gebetes stellen Kirchen auch einen Kulturraum im weitesten Sinne des Wortes dar, und die Kirche Letiny ist keine Ausnahme. Der Verein des Hl. Prokop organisiert Benefizkonzerte und andere kultur-gesellschaftliche Veranstaltungen, deren Ertrag für die weiteren Renovierungsarbeiten der Kirche zugewendet wird.
Wir glauben, dass nach Jahrhunderten der bewegten Schicksale auf die Kirche des Hl. Prokop nur freudige Zukunft wartet, die sie als Zeuge der Anfänge der Gemeinde und auch als Teilnehmer ihrer Prunk- auch Niedergangzeiten sicherlich verdient.
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